Honen – Grundlagen, Funktionsweise, Vorteile

22.03.2023 10:11:52

Was ist Honen? Wie funktioniert es und welche Vorteile bietet es? Was sind typische Anwendungsbeispiele?

Das und noch viel mehr erfährst du in diesem Guide.

Honen – Definition

Das Honen oder auch Ziehschleifen genannt, ist ein spanendes Fertigungsverfahren mit geometrisch unbestimmter Schneide. Es ist üblicherweise einer der letzten Arbeitsschritte bei der Fertigung von Maschinenbauteilen.

Das Honen wird dort verwendet, wo eine hohe Maß- und Formgenauigkeit notwendig ist.

Darüber hinaus liefert es feinste Oberflächen.

Als Fertigungsverfahren ist Honen eng mit dem Schleifen verwandt. Im Vergleich zum Schleifen erzeugt es eine noch geringere Oberflächenrauheit.

Ein typisches Anwendungsbeispiel für das Honen ist die Fertigbearbeitung von Zylinderlaufbahnen von Verbrennungsmotoren.

Wie funktioniert das  Honen?

Das Honwerkzeug, die Honahle oder die Honbürste drückt die mit Schleifmittel besetzten Honleisten federnd gegen die Bohrungswandung.

Die gleichzeitig erfolgende Schnittbewegung besteht aus einer oszillierenden und einer zweiten linearen Bewegung. Da sich die Bewegungen sich beim Vor- und Rücklauf in einem Winkel zwischen 40 und 60 Grad kreuzen, entsteht hierbei der charakteristische Kreuzschliff.

Die Außenkontur des Werkzeugs entspricht der Werkstückgeometrie.

Üblicherweise bestehen die Honleisten aus einem mit prismatisch geformten Honsteinen besetzt versetztem Metallkern.

Zum Ausgleich von Werkzeugverschleiß sind die Honsteine entweder federnd befestigt, oder mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch verstellbar. Honahlen mit federnd oder pneumatisch gelagerten Honsteinen verbessern die Oberflächengüte.

Außerdem verringern fest einstellbare und hydraulisch verstellbare Honsteine auch Formabweichungen, etwa bezüglich der Rundheit oder Zylindrizität.

Je nach Anordnung und Gestaltung der Honleisten im Honwerkzeug unterscheidet man das Ein-Leisten-Werkzeug, Dreipunktsystem, Vierpunktsystem, Mehr-Leisten-System, Schalenwerkzeug, Schafthonwerkzeug, Hülsenhonverfahren oder auch Dornhonwerkzeug [3].